Corona – Mit der Krise umgehen

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Die Meldungen rund um die Corona-Krise werden minütlich aktualisiert, die Maßnahmen zur Verlangsamung der Ansteckungswelle immer drastischer. Unternehmen fordern ihre Mitarbeiter auf, die Möglichkeiten des Homeoffice zu nutzen. Schulen und Kitas werden geschlossen, Messen und größere Versammlungen abgesagt.

Für viele ist das normale Leben durcheinandergekommen. Ärgerlich, wenn Freizeitaktivitäten ausfallen, der Urlaub nicht angetreten werden kann oder die Feier zum runden Geburtstag nach einem Jahr Planung doch abgesagt werden muss! Erst recht stressig wird es ab nächster Woche für berufstätige Eltern von Kindern: der sorgsam organisierte Alltag – vom Virus hinweggefegt. Doch gut, wenn man noch Arbeit und Gehalt hat: Betriebe z. B. aus dem Gastgewerbe müssen um ihre Existenz kämpfen.

Umgang mit Kontrollverlust

Für die meisten von uns ist in dieser Situation entscheidend, dass wir einen Kontrollverlust spüren, dem wir kaum etwas entgegensetzen können. Um uns jetzt nicht hilflos ausgeliefert zu fühlen, hilft es, die Krise nicht nur als Bedrohung wahrzunehmen, sondern die Herausforderungen der aktuellen Situation zu erkennen. Das ist ein Kernprinzip der Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit.

"Resilienz, das ist die Fähigkeit auch in Krisen eine normale Funktionalität beizubehalten." (Bathen-Gabriel, 2017)

Resilienzfaktoren – jetzt anwenden!

Optimismus – China hat 13.526 Corona-Erkrankte, aber auch 64.111 Geheilte (Stand 13.3., ntv nach WHO-Zahlen).

Akzeptanz – Die Krise ist da. Einschränkungen im alltäglichen Leben zu ignorieren ist nicht mehr möglich. Die Entscheidungen der verantwortlichen Politiker werden garantiert nicht leichtfällig getroffen und basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Auch wenn wir vielleicht (noch) keinen Corona-Fall in unmittelbarer Nähe haben, müssen wir die Maßnahmen zum Schutz von Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen akzeptieren und umsetzen.

Lösungsorientierung – Verzweiflung und Gejammer, ja, auch das ist in Ordnung. Sofern es nicht die einzige Strategie ist, mit der aktuellen Situation umzugehen. Wie können wir ältere Menschen in der unmittelbaren Umgebung unterstützen? Wie kann der Alltag mit Kindern zu Hause strukturiert werden, wenn Kitas, Schulen, Sportstätten, Museen und Spielplätze geschlossen sind? Welche Ideen kann ich als selbständig arbeitende Person entwickeln, um Verdienstausfälle zu minimieren? Das sind die Fragen, die von einer guten Lösungsorientierung zeugen.

Verantwortung übernehmen – Das heißt aktuelle in erster Linie, Verantwortung für die Gesundheit von Älteren und Vorerkrankten zu übernehmen. Wenden Sie Hygienemaßnahmen an, bieten Sie Ihre Unterstützung den älteren Mitbürgern an und übernehmen Sie beispielsweise Einkäufe, und Unterstützen Sie Eltern dabei, Beruf und Betreuung unter einen Hut zu bekommen. 

Als Führungskraft haben Sie einen entscheidenden Einfluss darauf, wie resilient Ihre Mitarbeiter mit der aktuellen Krise umgehen. Welche Eigenschaften dabei zum Tragen kommen, können Sie hier nachlesen.

Chancen der Digitalisierung

Wenn direkte Kontakte zwischen Menschen verringert werden sollen, um die Ansteckung zu vermeiden, dann bieten die digitalen Medien Alternativen.

Ihr Unternehmen macht bisher einen großen Bogen um das Thema Homeoffice? Ironischerweise spielt auch hier der Kontrollverlust eine große Rolle, nämlich der Kontrollverlust von Führungskräften über ihre Mitarbeitenden. In diesem Artikel können Sie sich darüber informieren, wie Sie als Führungskraft ihre Kompetenzen in der virtuellen Führung weiter ausbauen und mit dem vermeintlichen Kontrollverlust gut umgehen können.

Auch ausfallende Schulungen können online ersetzt werden. Schauen Sie doch noch mal in unsere Blogbeiträge zu E-Learning, Fernstudium oder Skype-Coaching.

Vielleicht können wir in ein paar Monaten wieder unbeschwert in den Sommerurlaub gehen und sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Vielleicht geht aber auch die Weltwirtschaft deutlich in die Knie – mit noch nicht abschätzbaren Folgen. Wir Wirtschaftspsychologen haben besondere Kompetenz an den Schnittstellen von Erleben und Verhalten und der Wirtschaft: Nutzen wir sie zur Stärkung von Resilienz, vernünftigen Entscheidungen und solidarischem Handeln!

 

Über den Autor

Prof. Dr. Magdalena Bathen-Gabriel

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